Wissenschaftler des französischen Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung und der Universität Paul Sabatier haben erstmals einen Mechanismus entdeckt, der Bakteriengruppen vor der Wirkung von Antibiotika und toxischen Substanzen schützt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
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Im Rahmen der Experimente wurde die Wirkung von Antibiotika verschiedener Klassen auf Populationen von Streptokokken (Streptococcus pneumoniae), Bakterien, die Pneumokokkeninfektionen verursachen, getestet. Ziel der Wissenschaftler war es, das stressinduzierte System zu untersuchen, das dem Quorum Sensing zugrunde liegt – der Regulierung der Genaktivität (Expression) in Abhängigkeit von der Anzahl und Dichte der Bakterienzellen in der Population.
Wenn Bakterien auf eine Stressquelle treffen, kommt es zu Veränderungen in der Expression bestimmter Gene, wodurch die Mikroorganismen resistenter gegen tödliche Dosen von Antibiotika werden. Gleichzeitig produzieren die Zellen molekulare Alarmsignale – Alarmonproteine –, um benachbarte Bakterien zu aktivieren.